Ratingverfahren „Commercial Real Estate” (CRE)

Mit CredaRate „Commercial Real Estate" wird den Besonderheiten bei Finanzierungen in der Immobilienbranche umfassend Rechnung getragen. Dabei werden sowohl die wirtschaftlichen Verhältnisse des Kreditnehmers selbst als auch die Ertragskraft der Objekte einer systematischen Analyse unterzogen, um die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kreditnehmers zu bestimmen. Das Ratingverfahren „Commercial Real Estate" befindet sich seit 2004 bei Kreditinstituten im Einsatz und wird darüber hinaus auch im Assetmanagement von Versicherungen und Kreditfonds genutzt. Das Verfahren wurde 2008 erstmals von der Aufsicht für die Verwendung für den Internal Rating Based Approach (IRBA) bei einem systemrelevanten Kreditinstitut zugelassen.

Anwendungsfelder

  • National und international tätige Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft
  • Wohnungsunternehmen
  • Projektentwickler
  • Mischkonzerne mit Immobilienschwerpunkt
  • Private Investoren mit Schwerpunkt im Immobilienfinanzierungsbereich
  • Immobilienfonds
  • (Leasing)-Objektgesellschaften und Zweckgesellschaften mit Immobilienschwerpunkt

Highlights

  • Individuelle Risikobetrachtung für spezifische Finanzierungsmaßnahmen
  • Segmentspezifische quantitative und qualitative Risikofaktoren für die Unternehmens- und Objektebene
  • Abbildung von Haftungsverbünden
  • Berücksichtigung von Transferrisiken
  • Einzelobjektbetrachtung auf Basis einer 5-Jahres Cashflow-Projektion mit zwei Szenarien
  • Optionaler Upload digital verfügbarer Mietvertragsdaten
  • Umfangreiches Reporting

Key Facts



Segmentierungen

Im Ratingverfahren „Commercial Real Estate" wird zwischen bilanzierenden Investoren und privaten Investoren differenziert.  Darüber hinaus spielt die Art der finanzierten Maßnahme (Bestandshalter, Bauträger oder Developer) eine wichtige Rolle bei der Risikobewertung: Je nach relevanter Finanzierungsmaßnahme ergeben sich unterschiedliche Gewichtungen von Unternehmens- und Objektsphäre im Rahmen der Ermittlung des Ratingergebnisses.



Segmentspezifische Risikofaktoren

Sowohl für das Unternehmensrating als auch für das Objektrating kommen spezifische quantitative und qualitative Risikofaktoren zur Anwendung. Im Objektbereich werden die quantitativen Risikofaktoren auf Basis von zwei Szenariorechnungen ermittelt. Dabei bildet das sogenannte Ist-Szenario den jeweils aktuellen Vertragsstand ab, während das nachhaltige Szenario zukünftige Marktdaten z. B. auf Basis von Gutachterwerten berücksichtigt.



Mathematisch-statistische Grundlagen

Statistisches Default-Modell mit logistischer Regression auf Basis tatsächlicher Kreditnehmerausfälle gemäß EBA-Ausfalldefinition.

Direkte Modellierung der individuellen Ausfallwahrscheinlichkeiten in Abhängigkeit von verschiedenen Risikofaktoren.

Jährliche Überprüfung der Modellgüte und Stabilität sowie der Kalibriertheit, und zwar sowohl auf Risikofaktorebene als auch für das Gesamtmodell



Datenpool

Der Datenpool setzt sich zu ca. zwei Dritteln aus inländischen Kreditnehmern und Objekten zusammen. Von den internationalen Kreditnehmern und Objekten entfallen wiederum ca. drei Viertel auf Europa. Die Datenhistorie des Pools reicht zurück bis in das Jahr 2006.



IRBA-Zulassung

Das Verfahren wurde erstmalig 2008 von der Aufsicht zur Verwendung für den IRBA zugelassen und ist heute bei mehreren IRBA-Instituten, darunter bei systemrelevanten Banken, welche der direkten Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) unterliegen, im Einsatz.

„Nur auf der Grundlage einer umfassenden Analyse von Chancen- und Risikogesichtspunkten können wir gut strukturierte und nachvollziehbare Finanzierungslösungen für unsere Kunden anbieten. Das CredaRate-Modul CRE ist dafür eine zuverlässige Anwendung, die wir erfolgreich für unsere Bestandsfinanzierungen einsetzen."

Ingo Glaeser, Leiter Gewerbliche Immobilienkunden Deutschland, Münchener Hypothekenbank eG

Möchten Sie auch die ESG-Risiken ihrer Kunden bewerten?

Unsere ESG-Scoring Solution bietet Ihnen die Möglichkeit, ein ESG-Scoring für Ihre Immobilienfinanzierungen durchzuführen.